Samstag, 26. Mai 2007

Austrias Ex- Topmodel

Wien, Life Ball 2007, 22: 30. Das ORF bemüht sich vor dem Opernball für Homosexuelle und Heteros, die es werden wollen, um so etwas wie eine Red Carpet Show, die allerdings durch die Irrelevanz der Veranstaltung (B- Prominente betrinken und verkleiden sich, ab und zu schmipfen sie auf den HI- Virus) Vorstadtsirenen wie Mirjam Weichselbraun (die quietischige Österreicherin von MTV, die ihre ersten Schritte in die Entertainment- Industrie laut eigener Aussage mit dem Verteilen von Werbezetteln an wehrlose im Stau stehende Autofahrer machte) zu einer Art Joan Rivers für Arme macht. Ein Österreicher mit noch weniger Bekanntheitsgrad steht ihr dabei zur Seite. er nennt sich Alfons Haider und alleine das macht ihn ziemlich unsympathisch. Wahrscheinlich verheimlicht er nicht mal seine Verwandschaft zum Jörg. Alfons ist sehr aufgeregt, denn er hat ausnahmsweise jemanden im Interview, den man auch außerhalb seines Bergvolkes kennt: Nadja Auermann. Diese hielt ich bisher immer für eine der intelligenteren Vertreterinnen der seelenlosen, überbezahlten Puppengesichter, die man früher "Mannequin" nannte, nebenbei gesagt, der Name eines Filmes, der Models als genau das darstellt, als das ich sie soeben etwas diffamiert habe: Lebendige Schaufensterpuppen.
Alfons schwitzt und streckt das Mikrofon begehrlich 40 centimeter in die Höhe, um Nadjas Antworten auf knallharte, investigative Fragen wie "Und wie finden sie die Veranstaltung so?" einzufangen (zum Zeitpunkt der Frage hat die Veranstaltung noch nicht mal angefangen, so dass man Nadja A.´s etwas ausweichendem "Äh...sehr nett." keine Vorwürfe machen kann). Dann der Hammer: Alfons hat sich DOCH vorbereitet. Er weiß nämlich, dass die österreichische Post, aus Gründen, die nur sie kennt, eine Briefmarke mit Nadja Auermanns Konterfei veröffentlich hat. Wahrscheinlich gab es keine österreichischen Promis. Neckisch fragt er sie: "Und warum hat man nur ihr Gesicht und nicht ihren gesamten, wundervollen Körper abgebildet?". Frau Auermann tut so, als hätte sie die implizite Reduzierung ihrer Persönlichkeit auf ihren Körper überhört und antwortet ausweichend, aber höflich: "Vielleicht kommt das ja noch.". Jetzt läuft Alfons zu Hochform auf. Triumphierend und diesen Moment seiner Karriere offensichtlich als den Höhepunkt derselben betrachtend, gibt er Frau Auermann ein Rätsel auf, das sogleich sinnlos wie seltsam ist:
"Was schätzen sie, wie viele Briefmarken müsste man nebeneinander legen um ihre wundervollen 112 centimeter Beine abzubilden? Wir haben das mal ausgerechnet, schätzen sie doch mal."
Und dann passiert das, was sich seit Nadja A.´s Liaison mit Till Brönner bereits angedeutet hat: Sie outet sich als ziemlich doof.
Nadja Auermann: "300 000?"
Alfons Haider: "Äh...nein. Es sind 42."
In dem, was Nadja Auermann wahrscheinlich für Geistesgegenwart hält (ich zugegebermaßen auch), versucht sie vom Ausmaß ihrer Fehleinschätzung abzulenken, indem sie zu einer bewährten Taktik greift: Sie tut so, als hätte sie die Frage nicht verstanden.
"Ach so...nur die Beine!"
Ach Nadja. Eigentlich kannst du ja nichts dafür: Wenn man in der achten Klasse von einem zwielichtigen Modelscout Komplimente für seine hübschen Oberschenkel erhält und daraufhin die nächsten 25 Jahre in einer endlosen Party für die eigene Attraktivität verbringt, kann einen das schonmal vom Erlernen der Grundrechenarten abhalten. Das erklärt aber nur die erste Antwort. Die zweite Antwort hingegen...vielleicht hättest du es mal damit versuchen sollen:
http://youtube.com/watch?v=MyoixngFA2Q
Demnächst dann alles über den Weltuntergang, auch bekannt als mein Klassentreffen. Keine Panik: Das Fest der Verurteilungen und des Aufwärmens alter Befindlichkeiten steht und erst BEVOR. Lasset die Neurosen erblühen.

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