Donnerstag, 6. September 2007

reproduction is overrated anyway

Als ich heute morgen nach ca. 4 stündigen, alkoholisierten Halbschlaf durch die Schlagbohrmaschine am Fenster über meinem Bett erwachte, wusste ich, dass mein schöner Plan, beim Betriebsfest der Affenhölle nicht "zu übertreiben" (was eine große Verstellungskunst meinerseits erfordert hätte, von der ich mir nicht sicher bin, sie überhaupt aufbringen zu können) um dann heute in aller Ausführlich- und Besessenheit den morgigen Trip nach Walliamsland zu planen, gescheitert war.
Stattdessen starre ich nun auf die Füße der polnischen Fachkraft, die da gerade die Fassade ruiniert und erwäge, das Fenster aufzureißen und den Typ mit einem beherzten Schubser in den nicht vorhandenen Schuttcontainer 3 Etagen tiefer zu verfrachten, was uns in die Liga "utopische Allmachtsfantasien" und damit zum Betriebsfest und meinem Auftreten dort führt.
Soweit ich mich erinnere, habe ich niemanden ernsthaft beleidigt oder getreten, was insofern erstaunlich ist, als dass meine krankhafter Ehrgeiz in Bezug auf Tischfussball (die einzige Sportart, die ich einigermaßen beherrsche) ernsthaft herausgefordert wurde und ich einmal sogar verlor, was nicht halb so schlimm gewesen wäre, wenn es nicht gerade einem Italiener gelungen wäre, mich von meinem Siegestanz abzuhalten.
Jenen erwähnte ich im Laufe des Abends ungefähr 45mal, davon 43mal gegenüber meinem direkten Vorgesetzten. Hat hier irgendjemand "Stromberg" gesagt?
Erwähnenswert wären weiterhin die Tatsache, dass bei einer weiteren Kollegenbespielungsmaßnahme, die tatsächliche körperliche Aktivität UND einen Ball von normaler Größe beinhaltete (Umstände, die das Ganze für mich nicht unbedingt vergnüglich machen...ich finde, jeder Sport ist irgendwie schöner, wenn er potentiell sitzend und mit Miniaturequipment betrieben werden kann, womit ich aber nicht auf Schach anspielen möchte, denn darin versagte ich jämmerlich einst mit 7 in der zuständigen AG) der Oberchef sich nicht nur überraschend dazu entschloss mitzuspielen sondern darüber hinaus mir im Spiel direkt gegenüberstand und irgendwann einen Ball mit 546 km/h direkt auf meine Eierstöcke jagte.
Ich schrie entsetzt auf, einige Leute drückten ihr Mitgefühl aus, aber im Grunde genommen dominierte wohl die Angst davor, dem Chefballverhinderer zuviel Mitgefühl auszudrücken um nicht als illoyal zu gelten oder das Unwissen darum, dass nicht nur Männer Weichteile haben.
Zu den vergnüglichen Seiten des Abends zählten die Momente, in denen ich auf einem Balkon sitzen durfte, der mal Adolf Hitler gehört hatte, mein Aufbau eines Alkoholorgel aus Sekt-, Wein- UND Bierglas, die ich sehr synchron bediente sowie die After Show Party mit ausgewählten Mitaffen an einem Spätimarkt in Friedrichshain, bei der ich irgendwann den Büdchenbesitzer dazu zwang, mich auf sein Dixieklo zu lassen und ihm dafür ein recht großzügiges Trinkgeld spendierte.
Das Update zu meinem Friseurbesuch auf der Insel des Doktor Moureau folgt nächste Woche, es sei denn, alles läuft wie vermutet ab, und ich bin dann eine obdachlose Stalkerin in Camden. Keep your fingers crossed for whatever!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

If you stay in Camden, I'll come and join you on Tuesday Night... we will be "The Two Bag Ladies" ... hihi ...