Mittwoch, 9. Januar 2008

hardfaced queen of misadventure

In meinem andauernden Projekt mich selbst (und mein Umfeld) beständig zu überfordern, habe ich mich heute entschieden, entgegen meiner üblichen Praxis einen Lippenstift aufzutragen, den ich mit guten Gewissen als "nuttig" bezeichnen kann. Die Schattierung trägt bezeichnenderweise den Namen Fake it:










Ja, es ist der in der letzten Reihe. Und ja, es war neun Uhr morgens als ich damit das Haus verließ um eine Arbeit zu verrichten, bei der ich die Klamotten üblicherweise anlassen darf.



Angestrebt war folgender Look:












Ich befürchte aber, eigentlich sah ich die ganze Zeit so aus:






Ich wurde allerdings nicht auf den neuen Look angesprochen, was eventuell daran liegen könnte, dass ich (bis auf die üblichen schlecht gelaunten Gänge in die Kaffeeküche) acht Stunden alleine in einem Büro saß und nur der Auszubildenden am Fenster gegenüber mein Konterfei präsentierte wann immer ich in meiner auf dem Fensterbrett ruhenden Tasche nach dem neuen Beauty-Freund suchte. Ich sollte erwähnen, dass jenes Gör mir erst kürzlich ein Fenstertheater der 3. Art lieferte, als sie sich offensichtlich mit ihrem Büropartner im Austausch der neuesten Mario Barth- Witze befindend, erdreistete, mir den Mittelfinger zu zeigen und meine entsetzten Reaktionen darauf ignorierte. Überflüssig meine Unzufriedenheit mit dieser Ungerechtigkeit zu betonen: Wir reden hier von einem Teenager, der seinen boyfriend (natürlich so ein älterer Playstation-Junkie, der sich von der Bundeswehr bezahlen lässt während er acht Stunden täglich virtuelle Autorennen fährt) unter "Schatzi" in seinem Arbeitstelefon einspeichert, wobei ich mir sicher bin, dass die Nummer hinter dieser putzigen Bezeichnung mindestens alle 2 Wochen wechselt.
To make a short story even shorter: Ich habe festgestellt, dass es sehr anstrengend ist, zu trinken, zu essen oder auch zu telefonieren ohne sich die schöne rote Plaste quer übers Gesicht zu schmieren. Außerdem ist es ja so, dass man das Zeug mehr oder weniger...isst, wenn man sich mal, versunken in monströse Datenverarbeitungen, auf den Lippen herumbeißt.
Ich werde aber weiter daran arbeiten, einen hurenmäßigen Lippenstift mit Würde 8 Stunden zu tragen ohne ein Zeichen von Schwäche zu zeigen.
Ansonsten soll ich auf Wunsch des Kobolds noch auf dieses recht amüsante Video hinweisen.
Ich tue dies gerne, hilft es doch vielleicht dabei, den Kobold von seinen Androhungen ins grüne Herz Deutschland, das Land ohne Prominente namens Thüringen zu gehen um dort auf einem Bauernhof am Umsturz der aktuellen Staatsform mitzuwirken.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich versuche das mit dem roten lippenstift doch auch schon seit jahren... genau genommen seit drew barrymore damit bei charlies angels so hot aussah. leider ist spätestens nach dem ersten getränk nicht mehr viel davon zu sehen trotz verschiedenster überteuerter lippenstifte.
hat jemand tipps für labonette und mich???

Anonym hat gesagt…

Also, ich habe mal irgendwo gelesen (d.h. im Fernsehen gesehen), man soll beim Trinken den Glasrand vorher "unauffällig" anlecken, dann bleibe nichts haften. Ha! Außerdem nach dem Schminken mit Puder fixieren. Hach, Schminktipps austauschen ist doch noch die schönste Beschäftigung!