Sonntag, 25. Mai 2008

Can´t tell me nothing

Oft denke ich, dass ich einfach niemals die Möglichkeit hätte kriegen sollen, frei über Geld zu verfügen bzw. alleine zu leben, so z.B. wenn ich wie momentan einen Sonntag in Unterwäsche auf dem Bett sitzend verbringe in der Hoffnung, beim Gang zum Bad nicht allzuviele Chipskrümel an die Füße zu kriegen, dabei nach Nasenoperationen google und kurz davor bin, mir für 70 Euro einen Blumenstrauß SELBST zu schicken aus purem Neid auf Miaudonna, die soeben einen wundervollen anonymen Fleuropstrauß erhielt. Gut, er ist wahrscheinlich vom schrecklichsten Menschen der Welt sein, wie sie liebevoll diese Ex-Geschichte nennt, und er wird ihn ihr wahrscheinlich auch nur als eine Art Geldersatz für sexuelle Gefälligkeiten, die er sich ERHOFFT, geschickt haben, aber trotzdem: Ein Blumenstrauß ist ein Blumenstrauß. Und ich will nicht hören, dass ich auch schon mal Blumen gekriegt habe, das zählt alles nicht wenn man verkatert in einem dreckigen Zimmer sitzt, von dem man sich wünscht, jemand würde es für einen putzen während man wie jeden Sonntag dringende Uniarbeit vor sich her schiebt.
Anyway. Kurzzeitig überlegte ich, die anstehende Reise nach NY, die ich deswegen so zwanghaft erwähne, weil sie das interessanteste an einem Leben zwischen Bett, Schreibtisch, Internet und Fahrten in die Heimat, bei denen man penetrant gefragt wird, wann man das Studium abschließen wird, was einen in Erklärungsnöte bringt und für dringenden Ablenkungsbedarf in Form von Wodkabowle sorgt, ist, mit einer kleinen Nasenoperation zu verschönern, alleine deswegen, weil das in den USA ungefähr den Stellenwert einer Grippeimpfung hat, medizinisch gesehen. Dann aber dachte ich, dass es wahrscheinlich erstens nicht so klug wäre bandagiert wie der Elefantenmensch auf meinen Erinnerungsfotos aufzutauchen (schließlich würde ich die Begradigung der jetzigen Kartoffel als "Zauberei" ausgeben wollen) und zweitens man sich zwei Wochen nicht schnäuzen darf nach so einer kleinen Gesichtsmeißelei, weil das Kunstwerk sonst abfallen könnte und was soll ich sagen: Das einzige, was peinlicher ist, als nach einem Urlaub die neue Nase zu erklären ist wohl, nach einem Urlaub zu erklären, dass man überhaupt keine Nase mehr HAT. Michael Jackson weiß wovon ich spreche.
In anderen Neuigkeiten wurde ich kürzlich Zeugin der Zerstörungsarbeit jugendlicher Delinquenten:









Ja, die schöne blaue Bank, die den Hinterhof so einladend für asoziale Grillparties machte, bei denen gerne mal Verlängerungskabel aus der Wohnung über uns in den Hof geschmissen werden, natürlich nicht ohne dabei fast UNSERE Küchenfensterscheibe zu zertrümmern, wurde von einem kriminellen Kinderpaar in seine Einzelzteile zerlegt. Ich glaube, es ist nicht zuviel verlangt, vom Berliner Senat einen Preis für Zivilcourage zu fordern weil ich, ohne groß nachzudenken, das Geschehen aus 30 Meter Distanz fotografierte und in einem anonymen Blog dokumentiere.

Ich muss jetzt weiter nach Morphingsoftware suchen um mir meine Traumnase anzubasteln, zumindest online. Bis dahin viel Vergnügen mit meinem neuen Lieblingslied, es soll auf meiner Beerdigung gespielt werden, unter anderem deswegen, weil es einst von den herrlich verzogenen sehr jungen Kindern Larry Kings gesungen wurde während eines Interviews mit dem Dinosaurier des desinteressieren CNN-Talks. "I live for these arkward situations.", um es mit den Worten Kathy Griffins zu sagen:

Sonntag, 18. Mai 2008

Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans.

Wenn man ein Seminar zu Fernsehtheorien besucht und dort hört, das Fernsehen habe ein Problem mit seiner Ausrichtung auf die jugendliche Zielgruppe, weil diese es angesichts von Verpflichtungen wie Freeclimbing, Gras rauchen, S-Bahn-Surfen, kleineren Diebstahldelikten, Festen in Abbruchhäusern, Crackdealereien und der Pflege inzestiöser Cliquen nicht schaffe, rechtzeitig Germanys Next Top Model oder MTV einzuschalten, wird man nervös, denn schließlich hat man selbst sehr wohl Zeit gefunden, genauer gesagt die meisten Wachphasen seit dem sechsten Lebensjahr dazu nutzen können, eine profunde Programmkenntnis zu entwickeln, die einem so leider erstmal nur nützt, wenn man bei der irgendwie traurigen Show "Wer hat´s gesehen?" antritt, wo man mit anderen Leuten, die ihre Jugend dem Fernseher geschenkt haben darum wetteifert, sich weiter in die televisuelle Sucht zu treiben, also ein Heimkino-System zu gewinnen. Die fatale Affäre mit der Kathodenstrahlröhre ist es, die mich dazu bringt, das für meine Verhältnisse atsronomische Sümmchen (siehe: Knietief im Dispo), dass ich zu meinem Geburtstag als Ausschüttung aus der feministischen Errungenschaft namens Töchternversicherung erhielt (Ja, es klingt wie aus einem Sat1- Wochenfilm mit Jeanette Biedermann, in dem die herzensgute und natürlich arme Spätverkaufsverkäuferin von einem heimlich in sie verliebt seienden Lottospieler mit Raucherbein Unsummen erbt, woraufhin sie ihren Traum von der eigenen Salsatanzschule auf Kuba wahrmachen kann...jetzt wo ich es schreibe, glaube ich, diesen Film gibt es tatsächlich und verfluche mich einmal mehr für die TV-Sucht) in einen mehr oder weniger spontanen Trip nach New York City zu investieren, wobei ich im Grunde genommen natürlich davon ausgehe, direkt in einer Episode von Seinfeld zu landen. Alles andere würde mich enttäuschen, wobei ich natürlich auch so ziemlich jede andere TV-Serie meines Vertrauens dort vorzufinden gedenke:



Das Hotel meiner Wahl, dass sich dazu nicht nur qualifizierte, weil die Toiletten im Gegensatz zu anderen als "Budget-Facilities" beschriebenen Etablissements NICHT drohen, durch die Decke zu fallen, befindet sich in der Nähe dieses netten Hauses, dass ich bisher nur aus den Zwischentiteln von "Veronicas Closet" kenne (ich mochte es, als ich noch nicht wusste, dass Kirstie Alley Hardcore Scientologin ist):






Und wie großartig wird es sein nach einem dem Appetit anregenden Morgenspaziergang von 6,6 Meilen (für ein Hotel mit Frühstück hätte die Reise leider budgettechnisch auf einen Tag verkürzt werden müssen, was ein bißchen doof ist, wenn man 9 Stunden fliegt) dort zu frühstücken, wo George Costanza mein Lebensmotto erfand: "It´s not a lie if you believe it!"










Und ja, ich werde vor diesem Haus herumlungern in der psychotischen Annahme, Monica, Ross, Rachel, Joey und vor allem Chandler Bing zu treffen. Phoebe Buffay brauche ich nicht, der bin ich angeblich selbst irgendwie ähnlich (musste noch jemand außer mir immer die "weirdo"-Charaktere annehmen wenn man sich im Freundeskreis darüber austauschte, wer wer wäre? Mein persönliches Highlight war es, stets Andrea Zuckermann sein zu müssen wenn im Sportunterricht in der Grundschule das Best Of "Beverly Hills 90210" nachgestellt wurde. Und dabei hatte ich damals noch nicht einmal eine Brille. Und ich habe mich auch nie so unsympathisch dem Klassenschönling an den Hals geworfen wie Andrea sich Brandon darbot.).








Außerdem plane ich, Chris Noth in seinem Club zu stalken...das könnte insofern problematisch werden, als dass er, wenn man gawker glaubt, erstens total cholerisch und zweitens schwul ist. Da ich beides aus meinem persönlichen Bekanntenkreis kenne (auch in jener Kombination, I mean that in a loving way), glaube ich aber dennoch, dass wir möglicherweise so gut miteinander auskommen könnten, dass er mir mal genauer berichtet, wer mit wem lesbisch war und ist bei Sex and the City und warum das Fantasma homosexueller Drehbuchautoren (inklusive Hinternsexfixierung und Schuhfetisch) so einschlagen konnte bei Frauen, die seitdem Shoppen für einen Akt sexueller Befreiung halten und Körperbehaarung für eine Strafe Gottes.


Höhepunkt der Reise in meine TV-Vergangenheit (und dank Kabel eins auch TV-Gegenwart, let´s face it) wird aber definitv das Pilgern zu dieser Location sein, die sich glücklicherweise nicht wirklich in Brooklyn befindet, wie uns Heathcliffs Sippe stets weismachen wollte um die Weißen Fans vom Besuch seines Hauses abzuhalten (oder etwas weniger rassistisches):





Ja, es ist das Heim der Huxtables, wo Cliff und Claire sich permanent unangebracht vor den Kindern anmachten, Cliff Wollpullover trug, die aussahen als wäre ein Vogel darauf explodiert, Rudy vom niedlichen Kind zur nervigen Bratze wurde, Vanessa stets die nervige Bratze blieb und Theos Faulheit Dyslexie genannt werden musste, damit die Ehre der Akademikereltern gerettet blieb. Ich werde klingeln und wenn es nicht schnarrt und ich einen Stromschlag kriege, werde ich traurig sein.

Dienstag, 13. Mai 2008

Ich bin dagegen.

Die Marktforschung, die mich gerüchtehalber für eine "Medienexpertin" hält, lud mich kürzlich ein in meiner Rolle als Auskennerin darüber zu schreiben, was ich so lese und kaufe im Internet. Auch solle ich mal beschreiben, welche Marken mein Lebensgefühl am Besten träfen. Ich musste lange überlegen, bis ich diesen Eintrag verfassen konnte:





Medienexpertise for starters



Mein Name ist definitiv NICHT Constanze Rick, ich besitze auch kein Macbook, auf dem ich versonnen aus falschen Fernsehstudiofenstern schauend herumhacke während ich am Sonntag abend um 22:10 bei Vox Promitratsch verbreite, der bereits seit einer Woche online nachzulesen ist. Womit auch schon beschrieben ist, was ich Nicht-Rick im Internet so treibe: Ich lese zum Beispiel sehr gern die Zelebritäten-Blogs von Perez Hilton und Michael K. (dlisted.com) aber auch das Online-Angebot der schamlosen Schwestern der BILD, der Sun und des daily mirrors. Wenn ich mich wie eine britische Trümmerfrau fühlen möchte, lese ich die online Ausgabe der Daily Mail, wo Diana noch immer eine Schlagzeile wert ist und alle unter 50 erstmal grundsätzlich aller Schändlichkeiten des Planeten verdächtigt werden, noch dazu, wenn sie Kapuzenpullover tragen.Wegen seiner ausgesprochen angenehm-undeutschen snarkiness ist auch das New Yorker Medienklatsch- Imperium von Gakwer inzwischen tägliches Pflichtprogramm, zumindest gawker.com. jezebel.com und defamer.com, auch wenn ich ihnen nie verzeihen werde, dass sie das schreibende Toffeebonbon Julia Allison promotet haben. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich einmal am Tag auch auf der online Ausgabe des Tagesspiegel gucke, was in der Stadt passiert, in der ich wirklich lebe und nicht nur in denen, in denen ich leben möchte, wobei das eigentlich meine große Verehrung für die Heimat des sympathischsten Schnaps-Schlagersängers aller Zeiten Harald Juhnke unter den Teppich kehrt. Also, wenn Lebensgefühl, dann Berlin. Klingt platt, ist aber so. Fühlt sich an wie...in der Mittagspause zwischen B-Promis zu sitzen, sie ignorieren um dann zusammen die Touristen zu verachten. Komisch, dass es diese Beschreibung nicht in die neue Markenkampagne unter dem tollen Slogan "Be Berlin" gebracht hat, womit ich hiermit geschickt übergeleitet hätte auf den letzten Teil der heutigen Frage: Marken: above and beyond. Ich würde mich gerne sehen als jemanden, der relativ abgeklärt ist gegenüber irgendwelchen Strategien, über Marken ein Lebensgefühl zu verkaufen. Bin ich aber wohl definitiv nicht, zumindest habe ich das letzte Woche gemerkt, als ich die soeben gekauften Tommy Hilfiger Schuhe (mit wundervollem Keiabsatz und Schleifen an der Hacke um die von unpraktischen, aber wunderschönen anderen Schuhwerk verschrundeten Füße zu verhüllen) sofort umtauschen wollte, feststellte, dass ich dafür nur einen Gutschein kriege und dann die Möglichkeit in Betracht ziehen musste, ein Hilfiger Shirt oder etwas in der Art zu erstehen. Das passt nun wirklich NICHT zu mir: Segel -und Surfingwear für Menschen, die in Tarifzone B wohnen, damit sie es nicht soweit zum Pferd bzw. zum Boot haben: Ich habe nichts gegen sie, aber ich bin keine von Ihnen. Dann lieber mit Flatrate und flatshoes in Tarifzone A.Zum Schluss noch ein Bild der wundervollen Schuhe, die mich laufen lassen wie Amy Winehouse auf Entzug und die ich deshalb schweren Herzens zurückgeben muss:





In meinem echten Blog kann ichs ja sagen: Ich habe sehr wohl was gegen Menschen in Tarifzone B mit eigenen oder Mietpferden und eigenen oder Mietbooten, die sich mit hochgestellten Hemdkragen und perfekten Pferdeschwanzfrisuren (bei den Frauen, die Männer bevorzugen Gel) am Wochenende aufmachen ins Regina Regenbogen-Land, in denen Papas gute Verbindungen schon immer wichtiger waren als rudimentäre soziale bzw. grammatikalische Qualifikationen. In diesem Zusammenhang sollte ich erwähnen, dass einer der anderen Blogteilnehmer denkt, sein Moped sei von "Simpson". So machtvoll der Wunsch zur Persönlichkeitsschmückung mittels DDR-Folklore auch sein mag: Homer Jay war nun wirklich kein Genosse. Und American Apparel gut zu finden "weil die irgendwie nett zu ihren Angestellten sein sollen" ist auch nicht mehr wirklich state of the art.































Dienstag, 6. Mai 2008

proof of life

Bald in diesem Theater: Der beste Geburtstag meines Lebens- oder: Silberhochzeit mit mir selbst in a good way; ein rant gegen die absurde Alle-Feiertage-finden-in-einer-Woche-statt-Regelung in diesem Jahr und und weitere Facts of Life.
Bis dahin Pausenprogramm.