Sonntag, 18. Mai 2008

Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans.

Wenn man ein Seminar zu Fernsehtheorien besucht und dort hört, das Fernsehen habe ein Problem mit seiner Ausrichtung auf die jugendliche Zielgruppe, weil diese es angesichts von Verpflichtungen wie Freeclimbing, Gras rauchen, S-Bahn-Surfen, kleineren Diebstahldelikten, Festen in Abbruchhäusern, Crackdealereien und der Pflege inzestiöser Cliquen nicht schaffe, rechtzeitig Germanys Next Top Model oder MTV einzuschalten, wird man nervös, denn schließlich hat man selbst sehr wohl Zeit gefunden, genauer gesagt die meisten Wachphasen seit dem sechsten Lebensjahr dazu nutzen können, eine profunde Programmkenntnis zu entwickeln, die einem so leider erstmal nur nützt, wenn man bei der irgendwie traurigen Show "Wer hat´s gesehen?" antritt, wo man mit anderen Leuten, die ihre Jugend dem Fernseher geschenkt haben darum wetteifert, sich weiter in die televisuelle Sucht zu treiben, also ein Heimkino-System zu gewinnen. Die fatale Affäre mit der Kathodenstrahlröhre ist es, die mich dazu bringt, das für meine Verhältnisse atsronomische Sümmchen (siehe: Knietief im Dispo), dass ich zu meinem Geburtstag als Ausschüttung aus der feministischen Errungenschaft namens Töchternversicherung erhielt (Ja, es klingt wie aus einem Sat1- Wochenfilm mit Jeanette Biedermann, in dem die herzensgute und natürlich arme Spätverkaufsverkäuferin von einem heimlich in sie verliebt seienden Lottospieler mit Raucherbein Unsummen erbt, woraufhin sie ihren Traum von der eigenen Salsatanzschule auf Kuba wahrmachen kann...jetzt wo ich es schreibe, glaube ich, diesen Film gibt es tatsächlich und verfluche mich einmal mehr für die TV-Sucht) in einen mehr oder weniger spontanen Trip nach New York City zu investieren, wobei ich im Grunde genommen natürlich davon ausgehe, direkt in einer Episode von Seinfeld zu landen. Alles andere würde mich enttäuschen, wobei ich natürlich auch so ziemlich jede andere TV-Serie meines Vertrauens dort vorzufinden gedenke:



Das Hotel meiner Wahl, dass sich dazu nicht nur qualifizierte, weil die Toiletten im Gegensatz zu anderen als "Budget-Facilities" beschriebenen Etablissements NICHT drohen, durch die Decke zu fallen, befindet sich in der Nähe dieses netten Hauses, dass ich bisher nur aus den Zwischentiteln von "Veronicas Closet" kenne (ich mochte es, als ich noch nicht wusste, dass Kirstie Alley Hardcore Scientologin ist):






Und wie großartig wird es sein nach einem dem Appetit anregenden Morgenspaziergang von 6,6 Meilen (für ein Hotel mit Frühstück hätte die Reise leider budgettechnisch auf einen Tag verkürzt werden müssen, was ein bißchen doof ist, wenn man 9 Stunden fliegt) dort zu frühstücken, wo George Costanza mein Lebensmotto erfand: "It´s not a lie if you believe it!"










Und ja, ich werde vor diesem Haus herumlungern in der psychotischen Annahme, Monica, Ross, Rachel, Joey und vor allem Chandler Bing zu treffen. Phoebe Buffay brauche ich nicht, der bin ich angeblich selbst irgendwie ähnlich (musste noch jemand außer mir immer die "weirdo"-Charaktere annehmen wenn man sich im Freundeskreis darüber austauschte, wer wer wäre? Mein persönliches Highlight war es, stets Andrea Zuckermann sein zu müssen wenn im Sportunterricht in der Grundschule das Best Of "Beverly Hills 90210" nachgestellt wurde. Und dabei hatte ich damals noch nicht einmal eine Brille. Und ich habe mich auch nie so unsympathisch dem Klassenschönling an den Hals geworfen wie Andrea sich Brandon darbot.).








Außerdem plane ich, Chris Noth in seinem Club zu stalken...das könnte insofern problematisch werden, als dass er, wenn man gawker glaubt, erstens total cholerisch und zweitens schwul ist. Da ich beides aus meinem persönlichen Bekanntenkreis kenne (auch in jener Kombination, I mean that in a loving way), glaube ich aber dennoch, dass wir möglicherweise so gut miteinander auskommen könnten, dass er mir mal genauer berichtet, wer mit wem lesbisch war und ist bei Sex and the City und warum das Fantasma homosexueller Drehbuchautoren (inklusive Hinternsexfixierung und Schuhfetisch) so einschlagen konnte bei Frauen, die seitdem Shoppen für einen Akt sexueller Befreiung halten und Körperbehaarung für eine Strafe Gottes.


Höhepunkt der Reise in meine TV-Vergangenheit (und dank Kabel eins auch TV-Gegenwart, let´s face it) wird aber definitv das Pilgern zu dieser Location sein, die sich glücklicherweise nicht wirklich in Brooklyn befindet, wie uns Heathcliffs Sippe stets weismachen wollte um die Weißen Fans vom Besuch seines Hauses abzuhalten (oder etwas weniger rassistisches):





Ja, es ist das Heim der Huxtables, wo Cliff und Claire sich permanent unangebracht vor den Kindern anmachten, Cliff Wollpullover trug, die aussahen als wäre ein Vogel darauf explodiert, Rudy vom niedlichen Kind zur nervigen Bratze wurde, Vanessa stets die nervige Bratze blieb und Theos Faulheit Dyslexie genannt werden musste, damit die Ehre der Akademikereltern gerettet blieb. Ich werde klingeln und wenn es nicht schnarrt und ich einen Stromschlag kriege, werde ich traurig sein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Roarrr!

- that was my motorbike made of jealousy

hihi!

I'm very happy for you!