Mittwoch, 20. August 2008

acht einhalb kugeln malaga

Gestern hörte ich erstmals in meiner Karriere als Dentalpatientin von einer Zahnärztin, dass ich sehr schöne Zähne habe und keine nennenswerten Schäden. Immerhin, dachte ich. Dann wurde es noch besser: Die Zahnärztin und ich unterhielten uns über eine einstmals berühmte Eisdiele in meiner Heimatstadt, die ich nur noch aus Erzählungen kenne, in denen sie als mystischer Sehnsuchtsort für Südfrüchte und andere einstige Mangelware agiert. Die Zahnärztin bestätigte meine Verklärungen und setzte noch eins drauf: Es sei die einzige Eisdiele gewesen, die damals und in dieser Stadt Malagaeis geführt habe. Das Leuchten in ihren Augen während dieses Berichts zeigte mir, dass ich eine Schwester im Geiste der Proklamation von Eiscreme als Ersatzreligion gefunden hatte, was mir den Tag wirklich rettete: Eine Dentistin die Zucker verehrt. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob auch Kassenpatienten so nett und ausdauernd das Händchen gehalten wird beim Bohren ("Und wenn es nicht geht, drücken Sie zu, dann kriegen Sie sofort eine Spritze, niemand muss hier irgendetwas beweisen.") und ich insofern ein Abrechnung-Ripoff mit Herzlichkeit verwechsle, werde ich mit Freuden die bereits gestern anberaumten nicht-wirklich-nötig-aber-irgendwie-warum-nicht Termine der Zahnreinigung und Lackierung (ja, ich werde blank polierte Zahninnenflächen haben) wahrnehmen und nicht wie sonst immer die Nachbehandlungstermine "vergessen" (wobei ich zu meiner Verteidigung sagen muss, dass die letzte Ärztin mittels Panflötenklassik im Behandlungsraum sich meine Desertation selbst zuzuschreiben hatte). Man kaufte mich auch mit zwei gratis Minipackungen Superspezialzahncreme, die mir auch und vor allem für den New York Trip dienen sollen. Ich werde mir vielleicht die Zähne mit Pfützenwasser putzen wenn ich erstmal in der Gosse liege weil die Hotelbuchung nicht geklappt hat und das Taxi mich in der Bronx absetzt, nicht ohne mich vorher auszurauben, aber immerhin werde ich gepflegte Zähne haben.
Direkte Pläne für die Stadt habe ich nicht, außer vielleicht Paris, Nicky oder Barron III Hilton zu ehelichen um erstens meinem Idol Elizabeth Taylor NOCH ähnlicher zu werden und finanziell halbwegs auszusorgen. Ich gehe davon aus, dass Nicky das schwächere Glied in der von Inzest und Psychopharmaka-Míßbrauch gezeichneten Dynastie der Degeneration ist, so dass ich sie beispielsweise mit einer Schachtel bunter Pillen vor den Altar locken könnte. Andererseits wäre Paris die bessere Partie, erwirtschaftete sie doch einst mit einem auf Video gebannten Blowjob mehr Geld als ihr Großvater mit 50 Jahren Arbeit im Hotelbusiness. Die Mitbewohnerin meint dazu übrigens, dass ein Sexualitätsband von uns beiden nicht annähernd soviel Erfolg haben würde. Ich stimme schweren Herzens zu.
In anderen Neuigkeiten weiß ich seit gestern abend, dass Amy Winehouse ein ziemlich großer Fellini-Fan sein muss:




Das kann ich sehr gut verstehen, ich möchte auch in einem Film von ihm leben, wo eine Kur aussieht wie ein Hotelaufenthalt in einem Luxusressort und Ehemänner aussehen wie Marcello Mastroianni.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

eis eis!!

du mußt unbedingt mal von ben&jerries "baked alaska" austesten, der hammer.