Sonntag, 21. Dezember 2008

Not saying it is your fault.

Weihnachten: Das Fest des Völle- und Schuldgefühls, der Selbstzensur, des stummen Selbsthasses und des Selbsthasses wegen des Selbsthasses, weil man an Erwartungen scheitert, die man selbst zu Recht ablehnt: Konfrontiert mit Menschen, die sich paarweise ihre Relevanz für die Menschheit versichern müssen, diese Scheinverträge teilweise noch mit Nachwuchs besiegeln, der sie dann 20 Jahre an ein Leben bindet, das sie nicht führen wollen, in Beziehungen, deren Ende sie gleichzeitig herbeisehnen und fürchten, weswegen sie ledige Großstädter als Projektionsfläche alberner Fantasien koksender homosexueller Drehbuchautoren à la "Sex and the City" missbrauchen. Vielleicht wirds aber auch ganz nett. Die Rede zu meinem akademischen Stillstand habe ich schon vorbereitet, ich bringe sie ja nun aber auch schon seit Jahren zur Aufführung. Wichtig ist die glaubhafte Vermittlung eines ernsthaften Glauben daran, dass Studium im nächsten Jahr auch wirklich zu beenden. Keine Ahnung, warum das allen so wichtig ist. Sollte ich vielleicht mal fragen. Genau wie ich dieses Jahr frage, wie es denn bei ihnen im Bett so läuft wenn ich gefragt werde, warum ich ohne Partner angereist bin. Indiskretion mit Tumbheit beantworten: Das ist sicherlich nicht sehr Namasté. Im Grunde genommen denke ich auch, dass ich eher so agieren werde, auch und vor allem was den Dialekt angeht, dem ich zweifelsohne nach dem Fest nie wieder entkomme:




Ich weiß auch nicht, was mich mehr treffen würde: Idiotische Fragen gestellt zu kriegen oder totales Desinteresse. Ist ja auch nicht so, dass es irgendwas dazwischen gäbe.
Ich hoffe auf das Dazwischen und bin dementsprechend das naive Blondchen, als dass ich mich seit einem Jahr mittels Oberkopfsträhnchen verkleide. Zumindest das verbindet mich noch mit meiner Heimat Mitteldeutschland, wo Yoga für ein Milchprodukt gehalten wird. Was ich irgendwie auch wieder gut finde.

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