Montag, 9. März 2009

Britain or bust

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz:
Der für morgen anstehende Kurzurlaub im Land des frittierten Frühstücks wird
a) nicht stattfinden, weil ich die Bahn und damit den Flieger verpasse
b) stattfinden und mich völlig ruinieren
c) stattfinden aber mir meinem Tod durch das Butterflymesser eines gelangweilten, unterprivilegierten britischen Teenagers enden, der mich für seine Bewährungshelferin/Stiefmutter/Feindin hält, einzig, weil ich so blöd war, Augenkontakt aufzunehmen.
Ja, seitdem ich weiß, dass ich nach London reise, plagt mich die Angst, dort Opfer der seit wenigen Jahren erheblich in seiner Beliebtheit bei dem zustechenden Teil der Bevölkerung gestiegenen Funsport des Knife Crimes zu werden. Ein Kollege, der es sicherlich nur gut meinte, versuchte mir die Angst zu nehmen, indem er heute meinte: "Du bist doch eh zu alt um in einem Gangkampf erstochen zu werden.". Was er nicht weiß ist, dass das einzige, wovor ich mehr Angst habe, als erstochen zu werden, ist, alt zu werden. Diese Ängste ergänzen sich insofern ideal, als dass ich mich konsequenterweise erstechen lassen müsste um die Angst vor dem Alter zu...äh...besiegen.
Oder so ähnlich. Zumindest müsste ich diese dann nicht mehr haben. Und die andere auch nicht, weil ich ja dann tot wäre.
Da wir alle wissen, dass ich morbide Scherze mache *nervöses Lachen*, hier ein paar weitere Updates meines aufregenden Jetsetlebens, das seinesgleichen ansonsten nur in Gestalt von Gisela Muth, der Wiedergängerin Anke Engelkes´ Ricky-Parodie findet, wobei sie sich nicht nur faul auf dem Möbellackimperium ihres Ehemannes ausruht, sondern auch in Charity und Design macht:

Geschickt, wie sie den Paillettenanzug mit Tüllschärpe und silbernen Plastik-Plateau-Schuhen kombiniert. Keine Frage, dass ich in diesem Aufzug begraben werden möchte. Die Schärpe könnte die Gedärme zusammenhalten. Aber ich wollte ja die Messergeschichte vergessen. Also schön. Mein aufregendes Leben bestand in den letzten Wochen aus Theater(wer hätte ahnen können, dass die Staatsoper das Theater am Kurfürstendamm um Längen schlägt? Nicht nur, was die Fußflinkheit ihrer Besucher angeht, auch die Inszenierung wirkte so, als hätten alle Beteiligten gemerkt, dass das Jahr 1815 vorbei ist. Was ich für das Komödienstadl am Kudamm nicht behaupten kann.), Musik (Robyn im Postbahnhof, ein Vergnügen, wenn nur die Fans nicht wären, die es vorziehen, ein Konzert durch die Linse ihres Spaßtelefons zu sehen als einfach mal das zu genießen, wofür sie 20 Euro bezahlt hatten: Die verdammte Show LIVE zu sehen und wirklich zu SEHEN und nicht aufzuzeichnen), Yoga (Ja, nicht mal den Drehsitz krieg ich noch hin. Ich bin offiziell ein körperliches Wrack), Brotarbeit sowielächerlich oberflächlichen Vorbereitungen einer vierstündigen schriftlichen Prüfung über Fernsehtheorien, die ich in einer Beschreibung meiner Lieblingssendungen enden sehe. Und das ist in diesem Fall keine Erfolgsaussicht, es sei denn, der Prüfer steht so auf "Bauer sucht Frau" wie ich und gibt Boni dafür, dass man den "gemütlichen Rinderwirt" vom "Harzer Pfundskerl" unterscheiden kann. Ich bezweifle es.
But then again, maybe I won´t live to fail.
NOT.
Ich plane mindestens zu überleben bis ich mein 80% sicheres Ticket für die Question Time mit James Gordon Brown am Mittwoch eingelöst habe. Richtig, dass ist diese Sitzung im britischen House of Commons, wo der Regierungschef schamlos angepflaumt wird von seiner Opposition. Das muss ich sehen. Ich plane, selbst einige Fragen einzubringen, so z.B., was Gordon von Frank-Walter hält, ob er wirklich blind ist auf einem Auge (ich werde ihn mit einem Buch bewerfen wie einst Michael Bluth in Arrested Development, als er die falsche Blindheit der Staatsanwältin beweisen wollte, die ausgerechnet in diesem Moment wirklich nichts sah, da sie Parfüm in die Augen gekriegt hatte als Tobias Fünke, der große Analrapist, sich gegen ihren Baseballschläger selbstverteidigt hatte...Ja, ich habe mein Leben an den Fernseher verschenkt) und ob er denkt, er wird mal beliebter sein, wenn er nicht mehr regiert (siehe Jimmy Carter). Das sind alles sehr gute Fragen, die ich hoffentlich ohne unschöne Begegnung mit dem Sicherheitsdienst beantwortet kriege.
Falls ich es dann kann, werde ich hier darüber berichten, wie die Sache ausging.
Bis danhin: Konichiwa, bitches.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

1. Nachdem unsere Crazy-Yoga-Tante die Sitzung gestern mit einem indischen Lied zur Abwehr von Gefahr beendete, denke ich, wird Dir nix passieren...

2. I'm so excited about Gordon... I can't even express HOW much! I could never meet him... I'd so get arrested...

3. PRIMARK!!!

Anonym hat gesagt…

1. The closest I got to knife crimes was a story about it in "Love It"-magazine.
2. Gordon took my heart.
3. Primark took my wallet.
I loved it!

Anonym hat gesagt…

mir wurde grade dein blog nahegelegt.
und jetzt fehlen mir die worte.

unglaublich unwahrscheinliche begeisterung!!!

Anonym hat gesagt…

Thanks darling! Das freut mich.