Donnerstag, 22. Januar 2009

drucken und ducken.

Ok, so here´s the deal (wie Kathy Griffin sagen würde): Ich ertrage es nicht "The biggest loser" zu (obwohl mir Kati Witt dort nicht halb so unerträglich quietschig vorkommt wie bei "Stars auf Eis" letztes Jahr) und dort eine Frau zu sehen mit einem Körper, der meinem nicht unähnlich ist, die dann gewogen wird. Es gibt einen Grund weshalb ich seit acht Jahren den Zahlen, die mein Leben auch dominieren, wenn ich sie nicht kenne, den Rücken zuwende. Es ist in meinen Augen keine TV-Unterhaltung, Menschen dabei zu filmen, wie sie um die Wette versuchen, einer Norm zu entsprechen, die wahllos gesetzt ist und letztlich darauf abzielt, ganze Industrien von Schönheits- und Fitnessindustrien am Leben zu erhalten, die suggerieren, dass das lebenswerte Leben das ist, welches sich kontrollieren und lenken lässt. Heidi Klum und ihre Nachwuchs-Stepford-Frauen sind für mich Realsatire. Aber in einer Zeit und für eine Generation, in der Gülcan das ist, was Heike Makatsch für mich war, muss ich mit dieser Meinung zwangsläufig die Position eines obskuren Überbleibsels einnehmen. Anachronist bin ich auch insofern ich erwarte, dass mir auf Mails geantwortet wird, z.B. wenn ich mich bei einem Dozenten zu einem Sprechstundentermin anmelden möchte. Antworten ist out, jedenfalls warte ich seit 5 Tagen. Die einzige Entschuldigung, die ich gelten lassen würde, wäre das Norovirus oder, gut, halt der Tod. Einzig wenn er verendet über seinem Laptop gefunden wird, das Gesicht zernagt von den Katzen, die er sich sicherlich hält (er ist der KATZENtyp, dieser Typ Mensch, der die geschmeidige Anbiederung dieser Tiere mit Empathie verwechselt und niemals die Freuden wahrhaftiger Hundetreue erleben wird), mit dem skeletierten Finger bzw. Cursor auf dem "Reply"-Button MEINER Mail werde ich verzeihen. So bleibt mir nur das analoge Latschen zum Büro des Missetäters, beherztes Klopfen und ebenso deutliches Nicht-Antworten. Der nächste Schritt wird sein, ihm vor/nach dem von ihm gegebenen Seminar aufzulauern...ich meine: zu befragen, wie es denn jetzt steht mit einem Beratungstermin. Ich lasse mir meinen schlechten Uniabschluss, der in Langzeitarbeitslosigkeit und Rezessionselend mündet, nicht von einem maulfaulen Antwortverweigerer zerstören!
Meine Unbill hat vielleicht auch damit zu tun, als dass ich an just dem Institut, an dem auch der Verweigerer residiert, heute eine Hausarbeit (und ja, es sollte, wenn alles gut läuft, die letzte Hausarbeit gewesen sein...nur 2 Jahre nachdem ich die Abgabe geplant hatte...thumbs up) abgab, die ich leichtsinnigerweise zuvor dort auch ausdrucken wollte. Zur Erklärung: Im Zuge des Uniliftings (=Abschaffung von Zeit zum Studieren, Lernen als Selbstzweck, Lebensfreude, etc.) haben die Unternehmensberater, die die akademischen Gegebenheiten inzwischen organisieren, Druckstationen einrichten lassen, auf denen man sich Dokumente aus dem Internet ausdrucken kann an der Uni, das Ganze funktioniert über eine Chipkarte. Das klingt erst mal ganz gut, wird aber dann zum Problem, wenn die "Druckstation" aus einem fadenscheinigen Touchpad, das noch dazu die Kontaktempfindlichkeit einer Waschbetonwand hat, sowie einem altertümlichen Drucker besteht, der KLEMMT. Genauer gesagt, dessen Papierfach klemmt. Das sollte kein Problem sein, wenn die pfiffigen BWL-Studenten, die die Alleinherrschaft über diese Druckstationen übernommen haben, nicht die grandiose Idee gehabt hätten, VORHÄNGESCHLÖSSER an verdammten Papierfächern anzubringen um ihre raffgierigen Pfoten auf das Papier zu halten, für das ich verdammt noch mal spätestens mit meinen exorbitanten Langzeitstudi-Semestergebühren bezahlt habe. Das Papier müsste schon aus Diamanten sein, so lange habe ich diese albernen Monopolisten finanziert, die mit ihrem Druckstationsstartup eine ganze Universität knechten. Aus mir spricht die Verbitterung einer Person, die 3 Minuten vor der deadline schwitzend an einem Vorhängeschloss hängt, 3 mal vergeblich versucht hat, auf die tote Frau an der Bibliotheksinfo einzureden ("Ich kann da mal anrufen, die sind eigentlich immer recht schnell...hier auf dem Drucker bei mir kann irgendwie nicht gedruckt werden. Sorry. *dös*") und dann auf den letzten Drücker doch noch ihre Drecksarbeit ausgespuckt kriegt, natürlich auf dem billigsten Druckerpapier ever made. Mein Gerenne zur Abgabe konnten die toten Augen von Dahlem nicht wirklich verfolgen, es war einfach zu schnell für jemanden, der beschlossen hat, seine Lebenszeit in Mikrogeschwindigkeit mit der Ablehnung von Bitten zu verbringen.
Großartig auch die Frage des Bibliothekszombies, warum ich das Dokument überhaupt im Haus ausdrucken wollen würde, es gäbe ja viele Copyshops in der Nähe und morgen sei auch noch ein Tag. Na sicher. Leider bin ich immer noch nicht schmerzfrei genug, das zu tun, was man in so einer Situation tun müsste: Völlig auszurasten und zu schreien "Weil es geht, du hirnverbrannte Kuh. Weil diese deadline ein spärlicher Ansatz von Selbstdisziplinierung ist, die ich verdammt nochmal brauche wenn ich dieses Kackinstitut jemals verlassen will. Weil ihr diese Miststation erst AUFGEBAUT habt um den Ausdruck am Institut zu ermöglichen!!!!!". Stattdessen murmelte ich was von Terminen, was so falsch nicht ist. Schließlich muss ich jeden Abend Dschungelcamp gucken. Da bin ich weniger empfindlich als bei Kati Witt, schließlich gehts da um Psychosen und die waren schon immer für bestes Entertainment gut:

Dienstag, 13. Januar 2009

whoa?

Nein, ich war nicht die Hebamme der französischen Justizministerin oder musste das Konjunkturpaket 2 schnüren...meine Abstinenz hängt eher mit dem quälenden Finish einer Hausarbeit zusammen, deren Bearbeitungszeit meinerseits mich ernsthaft daran zweifeln lässt, jemals eine Examensarbeit in weniger als 5 Jahren zu schreiben. Außerdem plane ich gerade mehrere (=2) nicht so richtig sinnvolle Reisen, davon einen ill-advised- halbakademischen Trip in die mir stark verhasste Weißwurstenklave, die nur durch Rudolf Mooshamer halbwegs ertragbar war, weswegen ich vorhabe, mit einem Telefonkabel bereits das Flugzeug zu besteigen. Überhaupt, eine Stadt, die ihren Flughafen nach einem korrupten, alkoholkranken, cholerischen Alleinherrscher benennt. Das kennt man sonst nur so aus New York. Ich fürchte, damit tue ich MUC mehr Ehre an als es verdient. Egal. Richtiges Update kommt, bis dahin mein neuer Lieblingsssong, den ich lerne um endlich den lang ersehnten Durchbruch im Gangstarap (Codename: MC Zeitproblem) zu schaffen.

Donnerstag, 1. Januar 2009

all the gourmet-ladies, put some schaum on it .

Sollte es mir zu denken geben, dass ich ein bißchen traurig bin, das perfekte Promi-Dinner Silvester Special mit den sich angeblich anzickenden Karl Dall und Olivia Jones verpasst zu haben weil ich selbst essen war in einem Restaurant, wo es die Lieblingsgeschmacksrichtungen der Deutschen, nämlich "viel" und "billig" nicht gab, dafür eine große Vorliebe für Lebensmittel in Schaumform? Ich denke schon. Zur Versöhnung des Widerspruchs zwischen meinem (sehr aktiven) Fantasieleben auf der Fernsehcouch sowie dem (unterentwickelten) Echtleben außerhalb hämischer Bemerkungen über Geschehen auf Bildschirmen, traf es sich gut, dass eine echte C-Prominente und Ex-Teilnehmerin des Promi-Dinners anwesend war und SOGAR DAS WORT AN MICH richtete.




Als kurz vor Mitternacht die Gäste sich anschickten dem Explodieren von Schwarzpulver beizuwohnen, vielleicht um sich endlich mal wie im Gazastreifen zu fühlen, und die Unternehmensberater- und Medienmischpoke der Nebentische samt ihrer Begleitungen in Lollypopformat (Strichbeine, Riesenkopf) das Gekokse und Indoorgeböller kurz unterbrach um vor die Tür zu gehen, wagten wir es, Widerstand zu zeigen und blieben sitzen. Es war aus unserer Sicht nicht einzusehen, was an einem verqualmten Straßenzug voller Kinder mit Lidltaschen voller Chinaböller und dem Willen, diese aus Freude über das neue Jahr dem erstbesten ins Gesicht zu jagen bei Temperaturen unter Null Grad so erstrebenswert sein sollte. Dieser Akt der Rebellion wurde von Frau Steffl zunächst mit einem verständnislosen Blick, dann mit nachdrücklichen Aufforderungen, es doch "wie in der Lindenstraße" zu machen und Mitternacht Wiener Walzer auf der Straße zu tanzen, quittiert. Das habe etwas mit "Wiener Blut" zu tun, ein Bezug, der sich mir angesichts unserer geographischen Lage bis jetzt noch nicht erschlossen hat.
Meine Antwort, ich tanze innerlich, stellte sie scheinbar zufrieden. Sie meinte, das Wiener Blut fließe ja auch innerlich. Nur eben nicht in mir, dachte ich mir, sagte es aber nicht. Immerhin gibt es durchaus Berührungspunkte zwischen Österreich und mir, allerdings ausschließlich in Form von Grissemann und Stermann:



In völlig unrelated news konnte ich sowohl der Mitbewohnerin als auch der Anderen das Versprechen abringen, das kommende Jahresende mit einer Aufführung hiervon zu veredeln:



Und wieder schließt sich ein Kreis: Sandra Steffl kochtre einst mit und für Detlef D! Soost, das heißt, da ich ja jetzt quasi mit ihr befreundet bin, wird er uns zwangsläufig das bißchen Choreo draufschaffen. Ich rechne mit zwei Tagen. Bis dahin sollte dieses Instruktionsvideo genügen: